Die Wirtschaft in der Euro-Zone hat einer Umfrage zufolge überraschend auch im Oktober zugelegt. Der Einkaufsmanagerindex - für Industrie und Dienstleister zusammen - stieg leicht um 1,0 auf 52,2 Punkte und dies vor allem dank der stärksten Auftragszuwächse seit zweieinhalb Jahren, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Freitag zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hingegen hatten einen leichten Rückgang auf 51,0 Punkte erwartet. Sie sagten in ersten Kommentaren:
Ralph Solveen, Commerzbank:
«Der kombinierte Einkaufsmanagerindex für den Euroraum ist im Oktober von 51,2 auf 52,2 gestiegen und hat damit seinen Aufwärtstrend fortgesetzt. Dabei wurde der Anstieg wie im Vormonat in erster Linie von einer besseren Stimmung in Deutschland getrieben, während diese sich in Frankreich weiter eingetrübt hat. Insgesamt deuten die heutigen Zahlen auf eine moderate Erholung der Wirtschaft im Euroraum hin, wobei die deutsche Wirtschaft wegen der expansiven Finanzpolitik sogar etwas stärker zulegen dürfte als der Durchschnitt der anderen Euro-Länder.»
Thomas Gitzel, Chefökonom VP Bank:
«Der Einkaufsmanagerindex für die Euro-Zone steigt den fünften Monat in Folge. Der Anstieg im Oktober ist in Anbetracht der vielfältigen Belastungen eine grosse Überraschung. In Deutschland fällt die Überraschung besonders markant aus. In der grössten Volkswirtschaft der Euro-Zone legt der aus dem Dienstleistungssektor und dem verarbeitenden Gewerbe zusammengefasste Einkaufsmanagerindex von 52 auf 53,8 unerwartet deutlich zu. Während im verarbeitenden Gewerbe nur eine kleine Verbesserung zu verzeichnen ist, ist der deutsche Dienstleistungssektor im Oktober merklich optimistischer geworden. Es scheint so, dass das Infrastrukturprogramm und die Bemühungen um einen Bürokratieabbau die Zuversicht unter den Unternehmen stärken.»
(Reuters)
