Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Service-Sektor zusammen - stieg im November um 0,6 Punkte auf 47,1 Zähler, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Donnerstag zu seiner Umfrage unter mehr als 4000 Firmen mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Volkswirte hatten lediglich mit 46,9 Punkten gerechnet. Das Barometer zeigt erst oberhalb der Schwelle von 50 Punkten Wachstum an und signalisiert damit, dass die Wirtschaft weiter im rezessiven Bereich verharrt.

Dies ist laut S&P Global in erster Linie auf den Mangel an Neuaufträgen zurückzuführen. Allerdings fiel das sechste Auftragsminus in Folge weniger gravierend aus als in den zurückliegenden vier Monaten. Das Export-Neugeschäft, inklusive des Handels innerhalb der Euro-Zone, sank hingegen erneut deutlich: «Man hat den Eindruck, dass die Euro-Zone-Wirtschaft immer tiefer im Schlamm versinkt», sagte Chefvolkswirt Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank (HCOB) - der Sponsorin der Umfrage. «In den letzten vier bis fünf Monaten sind sowohl das verarbeitende Gewerbe als auch der Dienstleistungssektor in vergleichsweise gleichbleibendem Tempo geschrumpft.»

Die Konjunkturflaute erreiche nun auch den Dienstleistungssektor. Das Beschäftigungswachstum sei hier fast zum Stillstand gekommen. «Geht man davon aus, dass der Abwärtstrend anhält, dürfte die Arbeitslosenquote in den nächsten Monaten steigen. Dabei hatte sich der Arbeitsmarkt bislang als sehr resilient erwiesen», sagte der HCOB-Chefökonom.

Die Wirtschaft in der Euro-Zone war im Sommer geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank von Juli bis September im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozent. Im Frühjahr hatte die Wirtschaft noch um 0,2 Prozent zugelegt.

(Reuters)