“In Anbetracht der knappen Gasversorgung kann man nicht ausschliessen, dass es in diesem Winter je nach Wetterlage zu obligatorischen Gasbeschränkungen für nicht lebensnotwendige Industrien oder sogar zu ‘rollenden Gasabschaltungen’ kommt”, hiess es in einer Analyse von JPMorgan. Laut Goldman Sachs Group Inc. könnten sich die europäischen Gaspreise nach Russlands Schritt den Höchstständen vom August nähern. 

Die Europäische Union wird am Freitag Massnahmen erörtern, um angesichts der vollständigen Unterbrechung der russischen Gaslieferungen über die Nord-Stream-Pipeline die ausufernden Energiepreise im Zaum zu halten. Laut einem Bloomberg vorliegenden Dokumentenentwurf soll es dabei unter anderem um Preisobergrenzen für Erdgas und die Aussetzung des Handels mit Stromderivaten gehen. 

Deutschland plant ein 65 Milliarden Euro schweres Entlastungspaket für Haushalte und Unternehmen. Vorgehsehen ist dabei auch, eine Erlösobergrenze für Stromerzeuger einzuführen, die für die Stromproduktion nicht auf das derzeit sehr teure Gas angewiesen sind. Schweden und Finnland haben am Wochenende Stützungsmassnahmen für Versorger auf den Weg gebracht, um einen „Lehman-Brothers“-Moment im Sektor zu vermeiden. 

Der niederländischen Gas-Terminkontrakt für die Lieferung im nächsten Monat notierte zuletzt 26 Prozent höher bei 270 Euro pro Megawattstunde. Vergangene Woche war die Notierung um 37 Prozent gesunken.

(Bloomberg)