Konkret ging der Betriebsverlust (EBITDA) um 26 Prozent auf -9,5 Millionen Franken zurück, wie Evolva am Donnerstag mitteilte. Bereits seit Ende Juli ist bekannt, dass der Umsatz um 28 Prozent auf 8,1 Millionen Franken stieg. Damit gelang es Evolva, mehr als die Hälfte des für das Gesamtjahr angestrebten Umsatzes von 15 Millionen zu erreichen.

Das Hauptaugenmerk habe in der ersten Jahreshälfte 2022 auf dem Geschäftsbereich "Aromen und Düfte" gelegen, so Evolva. Dort sei mit einem globalen Kunden ein wichtiger Meilenstein erreicht worden, was zu einem Rekordumsatz geführt habe. Wichtigstes Produkt sei das Vanillearoma Vanillin gewesen.

Mittelfristziele bestätigt

An den im Juli kommunizierten neuen Mittelfristzielen hält das Unternehmen fest. Demnach soll der Umsatz in den kommenden Jahren jährlich um 40 bis 60 Prozent wachsen. Konkret soll 2023 ein Umsatz von 20 Millionen erreicht werden, 2024 ein Wert von über 30 Millionen und 2025 einer zwischen 45 und 50 Millionen Franken. Zudem will Evolva bis 2025 die Gewinnschwelle beim EBITDA erreichen.

Der Mittelfristplan stütze sich hauptsächlich auf bestehende Produkte, bei denen Evolva bereits über eine bessere Visibilität verfüge, heisst es im Communiqué. Die Förderung neuer Produktangebote sowie die Entwicklung neuartiger Moleküle böten derweil zusätzliche Wachstumschancen.

Damit will Evolva letztlich ein "führendes Unternehmen" in der industriellen Biotechnologie werden. Profitieren will das Baselbieter Unternehmen dabei von globalen Megatrends Gesundheit, Wellness und Nachhaltigkeit, wie es heisst. Den Trends entsprechend setzt Evolva auf Lösungen rund um natürliche Inhaltsstoffe.

Keine neuen Aussagen zum SER-Fall

Zum am Dienstag publik gewordenen Sanktionsantrag durch die Aufsicht der Schweizer Börse finden sich in der Mitteilung keine Aussagen. Die SIX Exchange Regulation (SER) hatte bei der Sanktionskommission der SIX einen Sanktionsantrag gegen Evolva wegen mutmasslicher Verletzungen der Vorschriften zur Rechnungslegung eingereicht.

Nach Abschluss einer Untersuchung sei das Regulierungsorgan der Ansicht, dass die IFRS-Jahresabschlüsse 2019 und 2020 wesentliche Fehler enthielten. Die mutmasslichen Fehler würden "Goodwill Impairment Tests" betreffen, teilte die SER mit. Aus Sicht von Evolva trifft der Hauptvorwurf allerdings nicht zu. Mögliche Mängel hätten zudem keine wesentlichen Folgen bzw. keine Auswirkungen auf die Liquidität und den Geschäftsgang, so Evolva.

(AWP)