Das könnte sich als schwieriger erweisen, als die Geschäftsleitung wohl gehofft hat. Denn eine Handvoll ehemaliger Mitarbeiter aus Europa und aus Asien erwägt informierten Kreisen zufolge rechtliche Schritte gegen die Bonus-Rückforderungen.
Sie argumentieren, dass sie zu wenig Zeit hatten, um den Bedingungen zuzustimmen, und dass eine Vergütung für vergangene Leistungen nicht davon abhängig gemacht werden sollte, dass sie in der Firma bleiben. Andere sind den Weg gegangen, die Bank zu verlassen und ihre neuen Arbeitgeber dazu zu bringen, die Bonus-Rückzahlung zu übernehmen, heißt es.
Die Schweizer Großbank hatte am Mittwoch erklärt, dass sie das zweite Jahr in Folge Barprämien auszahlen werde, um Spitzenkräfte halten zu können. Ein Sprecher der Credit Suisse wollte sich nicht weiter dazu äußern.
Banker, die gegen die Bedingungen einer im Ermessen des Arbeitgebers liegenden Prämie vor Gericht ziehen, haben es in der Vergangenheit zwar nicht leicht gehabt. Doch eine Serie von Gerichtsverfahren ist auch nicht gerade das, was die Zürcher Bank braucht, während sie ihre komplexe und kostspielige Restrukturierung durchführt.
Die Barprämien bedeuteten für die Banker, dass sie sofort Geld erhielten, anstatt jahrelang darauf warten zu müssen. Für die Bank hingegen sind Rückforderungen problematischer als aufgeschobene Prämien, die sie dann einfach nicht auszahlt.
Laut einem der betroffenen Banker, habe die Credit Suisse die Mitarbeiter vor die Wahl gestellt, die Vereinbarung binnen weniger Tage zu unterzeichnen oder den Bonus für 2021 ganz zu verlieren. Ein anderes Problem mit den Rückforderungen ist die Rückerstattung von Steuern, die sie auf den ursprünglichen Betrag gezahlt hatten, berichten mit der Angelegenheit vertraute Personen.
(Bloomberg)