Das bestätigte das WEF am Montag. Hildebrands «tiefes Engagement in den politischen und wirtschaftlichen Institutionen der Schweiz» würde ihn zu einer wertvollen Ergänzung im Stiftungsrat machen, schrieb ein WEF-Sprecher am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Das Gremium steht zur Zeit unter Druck: Der Stiftungsrat ordnete erst Ende April einstimmig eine externe Untersuchung gegen den ehemaligen Vorsitzenden des Gremiums und WEF-Gründer, Klaus Schwab, an. Dieser gab am Tag zuvor seinen sofortigen Rücktritt bekannt.

Hintergrund ist ein Whistleblower-Brief, den Schwab des Machtmissbrauchs und systematischen Governance-Verfehlungen beschuldigte. Schwab und seine Ehefrau sollen private Luxusreisen über das WEF abgerechnet und eine vom WEF erstandene Immobilie in Genf teils exklusiv privat genutzt haben. Schwab bestreitet die Vorwürfe entschieden.

Auch Hildebrand stolperte einst

Auch die Karriere von Philipp Hildebrand ist nicht makellos. Der Ökonom stand rund zwei Jahre der Schweizerischen Nationalbank (SNB) vor, ehe er über eine Devisenaffäre stolperte und den Weg für seinen Nachfolger Thomas Jordan ebnete.

2012 kaufte die damalige Frau Hildebrands eine halbe Million US-Dollar. Nur wenige Wochen danach führte die SNB überraschend den Euro-Mindestkurs ein, der den Dollar markant aufwertete. Juristisch blieben die Vorkommnisse für Hildebrand folgenlos, forderten aber seinen Abgang.

Seit da ist er beim Vermögensverwalter Blackrock tätig und amtet seit 2022 als Präsident der Zürcher Kunstgesellschaft.

(AWP)