Der frühere Wirecard-Manager Jan Marsalek hält sich offenbar in Moskau auf und arbeitet möglicherweise mit russischen Geheimdiensten zusammen. Das geht aus einer gemeinsamen Recherche mehrerer Medien hervor.

Demnach wird Marsalek von russischen Behörden geschützt und bleibt für westliche Ermittler weiterhin nicht erreichbar. Die Recherche stützt sich auf aktuelle Fotos aus Moskau, Standortdaten von Mobiltelefonen sowie auf ein mutmasslich auf ihn ausgestelltes Passdokument unter falschem Namen.

An der Recherche beteiligt sind unter anderem Der Spiegel, ZDF Frontal, das russische Investigativportal The Insider, die österreichische Zeitung Der Standard sowie PBS Frontline aus den USA.

Marsalek galt als zentrale Figur im Wirecard-Skandal vor fünf Jahren, als das Unternehmen einräumte, dass 1,9 Milliarden Euro an angeblichen Vermögenswerten möglicherweise nie existiert hatten. Kurz nach Bekanntwerden des Skandals tauchte Marsalek unter – zuletzt wurde vermutet, er halte sich in Russland oder Belarus auf.

Sein Anwalt, Frank Eckstein, liess eine Anfrage per E-Mail bislang unbeantwortet.

(Bloomberg)