Kommt eine neue Generation von Smartphones eines führenden Anbieters in die Läden, interessiert Anleger vor allem zwei Dinge: Welche Komponenten sind ins Gerät verbaut und wer liefert sie? Um diese beiden Fragen beantworten zu können, spazieren Aktienanalysten für gewöhnlich ins nächste Fachgeschäft und erstehen das gewünschte Gerät. Dieses wird dann in seine jeweiligen Einzelteile zerlegt. Im amerikanischen Sprachgebrauch spricht man auch von einem "Teardown".
Erzrivale Samsung verdient kräftig mit
Der Experte schätzt die Materialkosten des iPhone X auf 413 Dollar für jedes Gerät. Das sind fast 50 Prozent mehr als die 279 Dollar, welche im iPhone 8 verbaut sind. Das iPhone 8+ kommt immerhin auf Materialkosten von 318 Dollar.
Die Materialkosten der iPhone-Modelle im Überblick:
Sensorenhersteller AMS ist mit an Bord
Doch auch das Gehäuse des Jubiläumsmodells kostet in der Anschaffung deutlich mehr. Dazu kommt neu die Gesichtserkennung. Die Kosten für den 3D-Sensor sowie die dazugehörenden Komponenten schätzt der Technologieanalyst auf 19 Dollar.
Der Gesichtserkennung mittels eines 3D-Sensors wird eine grosse Zukunft vorhergesagt. Allerdings sind sich Experten uneinig, ob diese Technologie von Anbietern von Android-Geräten auf absehbare Zeit übernommen wird.
Das Spezialglas für die Gerätehülle liefern Corning, Biel Crystal sowie Lens Technology.
Werden steigende Materialkosten für die Anbieter zum Bumerang?
Für den Experten der UBS steht fest: Über alle drei neuen iPhone-Modelle hinweg sind die Materialkosten zwischen 8 und 10 Prozent höher als ursprünglich gedacht. Schuld sind höhere Kosten für die Displays sowie für die Gerätehülle.
Während er von den in den letzten Jahren stark gestiegenen Materialkosten ausgehend mit negativen Auswirkungen auf die weltweite Smartphone-Nachfrage rechnet, hält der Analyst den Marktführer Apple nur für am Rande davon betroffen. Anders als die Kunden anderer Anbieter seien jene der Amerikaner markentreu und wenig preissensitiv, so lässt er durchblicken.