"Der Immobilienmarkt steht Kopf", sagte Florian Schwalm, Managing Partner bei EY Real Estate, am Donnerstag. Der Immobilien-Investmentmarkt sei im vergangenen Jahr um mehr als 40 Prozent auf ein Gesamtinvestitionsvolumen von rund 67 Milliarden Euro geschrumpft und habe damit ungefähr das Niveau des Jahres 2016 erreicht. Fast 80 Prozent der im Rahmen einer EY-Studie befragten Investoren erwarte nun auch für dieses Jahr ein noch weiter sinkendes Transaktionsvolumen.

Die Branche leidet unter den massiv gestiegenen Baukosten, der hohen Inflation und vor allem den anziehenden Zinsen. "Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine und der darauf folgenden Energiekrise, der Inflation sowie dann notwendigen Zinsanhebungen erleben wir auch am Immobilienmarkt eine Zeitenwende", unterstrich Schwalm. EY beobachte nun "nicht nur teils eingefrorene Transaktionsmärkte, sondern auch sinkende Preise über die meisten Nutzungsarten und Lagen hinweg". Der in der Vergangenheit bei Investoren beliebte deutsche Immobilien-Markt habe dabei an Attraktivität verloren. Der Anteil der Befragten, die den deutschen Immobilienmarkt als unattraktiver als zuvor einstufen, habe im Vergleich zum Vorjahr deutlich von vier auf nun 36 Prozent zugenommen. Bei allen Nutzugsarten abseits von Logistik-Immobilien erwarteten die Marktteilnehmer sinkende Preise. EY rechne aber nicht mit einem drastischen Einbruch.

(Reuters)