«Höhere Zölle und ein stärkerer Euro dürften die Exporte dämpfen, und die hohe Unsicherheit verzögert Investitionsentscheidungen», sagte die Französin am Montag vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments. Es gebe jedoch mehrere Faktoren, die die Wirtschaft widerstandsfähig machten und das Wachstum mittelfristig unterstützen dürften.

«Der starke Arbeitsmarkt, steigende Realeinkommen, robuste Bilanzen des privaten Sektors und lockerere Finanzierungsbedingungen – teilweise dank unserer jüngsten Zinssenkungen – sollten Verbrauchern und Unternehmen helfen, die Folgen eines volatilen globalen Umfelds zu überstehen», fügte Lagarde hinzu.

Die EZB entscheidet am 24. Juli wieder über den Leitzins. Dann könnte sich auch der Nebel mit Blick auf die Zollpolitik etwas verzogen haben. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic berichtete in Berlin von intensiven Gesprächen im Handelsstreit mit der US-Seite. Dies werde auch diese Woche wieder so sein. Man habe sich alle Branchen im Detail angeschaut. Jetzt müsse dies zusammengefügt werden. Dabei sei noch vieles zu diskutieren. Die EU-Kommission werde alles tun für eine Einigung im Juli.

Die Währungshüter der EZB hatten Anfang Juni zum siebten Mal in Folge die Zinsen gesenkt. Der Einlagensatz, mit dem die EZB ihre Geldpolitik steuert, wurde um einen Viertelpunkt auf 2,00 Prozent nach unten gesetzt. Die Inflationsrate im Euroraum sank im Mai auf 1,9 Prozent von 2,2 Prozent im April. Dies ist unter der EZB-Zielmarke von 2,0 Prozent, die die Währungshüter mittelfristig als ideal für die Konjunktur sehen. 

(Reuters)