"Ich habe grosses Vertrauen in die Vereinigten Staaten", sagte Lagarde in einem Interview für die CBS-Sendung "Face the Nation" am Sonntag. "Ich kann einfach nicht glauben, dass sie eine so grosse - grosse - Katastrophe zulassen würden."

"Wenn es dazu käme, hätte das sehr, sehr negative Auswirkungen, nicht nur für dieses Land, wo das Vertrauen in Frage gestellt würde, sondern für die ganze Welt", fügte Lagarde hinzu. "Ich verstehe die Politik, ich war selbst in der Politik tätig. Aber es gibt einen Zeitpunkt, an dem das höhere Interesse der Nation überwiegen muss."

Die Regierung von Präsident Joe Biden beharrt darauf, dass es keine Verhandlungen mit dem Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, über die Schuldenobergrenze geben wird. Dessen Republikaner wollen eine Anhebung des US-Schuldendeckels an Ausgabenkürzungen koppeln.

Bereits Sondermassnahmen

Um einen Verstoss gegen die Schuldenobergrenze zu vermeiden, greift das US-Finanzministerium bereits auf Sondermassnahmen zurück. Um einen Zahlungsausfall zu vermeiden, muss der Deckel im Sommer jedoch angehoben werden.

Finanzministerin Janet Yellen und auch prominente US-Banker warnen seit Monaten, dass ein Zahlungsausfall die USA an den Rand des Abgrunds bringen würden.

Ein Kräftemessen wie derzeit erschütterte im Jahr 2011 die Finanzmärkte und veranlasste Standard & Poor’s zur ersten Herabstufung der Kreditwürdigkeit der US-Regierung überhaupt. Damals stimmte Präsident Barack Obama Ausgabenkürzungen in Höhe von mehr als 2 Billionen Dollar über einen Zeitraum von zehn Jahren zu, um die Krise zu beenden.

(Bloomberg)