Es gebe zwar das Risiko eines zu starken Lohnwachstums, sagte der oberste Volkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB) am Freitag auf einer Konferenz in Dubrovnik. "Im Durchschnitt steigen die Löhne sehr moderat an", führte er aus. Viele Beschäftigte seien immer noch in alten Verträgen gebunden. "Die jüngsten Abschlüsse werden oberhalb von fünf Prozent erzielt, aber dies liegt in der Grössenordnung unserer Erwartungen."
Aus Sicht des EZB-Chefvolkswirts wird das Lohnwachstum voraussichtlich in diesem Jahr am stärksten ausfallen. Bei den Reallöhnen werde es noch bis 2025 dauern, bis die Niveaus von 2019 wieder erreicht würden, schätzt Lane. Die Währungshüter achten besonders auf die Entwicklung der Löhne, da dies ein wichtiger Faktor für die Inflation ist. Eine Anfang Mai veröffentlichte Umfrage der EZB unter Unternehmen im Euro-Raum hatte ergeben, dass die Firmen für 2023 insgesamt mit einem Lohnwachstum von rund fünf Prozent rechnen.
(Reuters)