Sowohl aus makroökonomischen Gründen als auch der Fairness halber sollten die Staaten der Eurozone Einkommen und Konsum jener Haushalte und Unternehmen unterstützen, die am meisten leiden, sagte Philip Lane der österreichischen Tageszeitung Der Standard in einem am Dienstag veröffentlichten Interview.
"Es stellt sich die grosse Frage, ob nicht ein Teil dieser Unterstützung durch Steuererhöhungen für die Bessergestellten finanziert werden sollte", sagte Lane. "Das können höhere Steuern für Besserverdienende sein oder für Branchen und Unternehmen, die trotz des Energieschocks hochprofitabel sind."
In Bezug auf die Inflationseindämmung hat sich die EZB wiederholt für eine stärkere Koordinierung der finanzpolitischen Akteure ausgesprochen. Lane sagte, dass Steuererhöhungen Mehrausgaben vorzuziehen seien.
"Wenn Sie Bedürftige unterstützen und dies durch höhere Steuern finanzieren, ist das weniger inflationstreibend, als wenn die Defizite ausgeweitet werden", so der EZB-Chefökonom.
(Bloomberg)
4 Kommentare
Es wäre von vielen Regierung höchste Zeit zur Wahrung von Stabilität, dem inneren Frieden und dem Vertrauen in die Demokratie, dass Steuern für Multimillionäre, Erbschaften ab 10 MCHF und Börsentransaktionen deutlich höher oder gar neu besteuert werden. Es kann nicht sein, dass immer nur Lohnprozente vom Mittelstand, MWST oder Gewinnsteuern zusätzlich besteuert werden.
Tolle Empfehlung, Steuererhöhungen in Rezessionszeiten. Europa schafft sich selber ab
Ein Experte ist ein Mann, der hinterher genau sagen kann, warum seine Prognose nicht gestimmt hat.
Sir Winston Leonard Spencer-Churchill (1874 - 1965) war ein britischer Politiker.
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