«Die beste Art, die Debatte in diesem Jahr zu führen, ist, dass wir das ganze Jahr über restriktiv sein müssen», sagte Lane mit Blick auf die Frage der geldpolitischen Ausrichtung. Zwar könne der Leitzins etwas sinken, allerdings werde er zunächst im restriktiven Bereich bleiben.
Im kommenden Jahr sehe es vermutlich etwas anders aus, wenn die Inflation sichtbar in den Zielbereich der EZB sinke. Die EZB strebt für die Eurozone mittelfristig eine Inflation von zwei Prozent an.
Als restriktiv gilt eine Geldpolitik, wenn der Leitzins über dem sogenannten «natürlichen Zins» liegt. Auf diesem «neutralen» Niveau wird die Wirtschaft durch den Leitzins weder gebremst noch angetrieben. Diese Zinshöhe lässt sich jedoch nur schätzen.
Die EZB steuert auf eine erste Zinssenkung nach einer längeren Zeit mit straffer Geldpolitik zu. Für die nächste Sitzung Anfang Juni rechnen Analysten fest mit einer Lockerung um 0,25 Prozentpunkte. Seit Mitte 2022 stemmt sich die EZB mit höheren Leitzinsen gegen die zeitweise extrem hohe Inflation. In den vergangenen Monaten ist die Teuerung tendenziell gefallen, was Spielraum für Zinssenkungen eröffnet.
(AWP)