Verbraucher in der Euro-Zone haben in Erwartung höherer US-Zölle ihr Konsumverhalten geändert. Sie kauften weniger amerikanische Produkte und reduzierten ihre Ausgaben für nicht benötigte Güter, wie ein am Montag veröffentlichter Fachartikel der Europäischen Zentralbank zeigt. Er basiert auf der als «Consumer Expectations Survey» (CES) bekannten Verbraucherumfrage der EZB im Euroraum vom Juni. «Als Reaktion auf zollbedingte Bedenken ändern Konsumenten ihr Ausgabeverhalten deutlich», heisst es in der Studie. Die EZB stellte darin fest, dass rund 26 Prozent der Umfrageteilnehmer angaben, von US-Produkten abzurücken. Rund 16 Prozent gaben an, ihre Gesamtausgaben reduziert zu haben.
«Haushalte mit hohem Einkommen neigen eher dazu, auf US-Waren zu verzichten, während Haushalte mit niedrigerem Einkommen eher dazu tendieren, ihre Gesamtausgaben zu kürzen», erläuterte die EZB. Dabei beeinflusse auch die Finanzkompetenz diese Entscheidungen. Laut der Europäischen Zentralbank haben manche Verbraucher ihre Inflationserwartungen auch längerfristig nach oben korrigiert. Dies deute darauf hin, dass die wahrgenommenen Auswirkungen der Zölle auf die Inflation möglicherweise nicht nur vorübergehender Natur seien. US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatten sich im Juli darauf verständigt, dass für europäische Lieferungen in die Vereinigten Staaten ein Zoll von 15 Prozent fällig wird.
(Reuters)