Angesichts der Rally bei den Euroraum-Staatsanleihen deutet dies darauf hin, dass der Bedarf des Marktes nach weiteren Impulsen nachlässt. In den fünf Tagen bis zum 30. Oktober hat die EZB im Rahmen ihres Pandemie-Anleihekaufprogramms PEPP Bonds im Volumen von knapp 11 Milliarden Euro erworben, wie aus am Montag veröffentlichten Daten hervorgeht. Das ist der geringste Betrag seit dem Start des 1,35 Billionen Euro schweren Programms im März.

“Günstige Marktbedingungen haben der EZB erlaubt, dies zu tun und Munition für später aufzusparen, sollte diese erforderlich sein”, sagte Piet Christiansen, Chefstratege bei Danske Bank. “Dieses Kaufmuster stellt wirklich den genauen Bedarf zusätzlicher Anleihekäufe in Frage.”

Sicherungsnetz während der Pandemie

Die Käufe der EZB haben massgeblich zur Verankerung der Märkte beigetragen, als die Coronavirus-Pandemie in diesem Jahr den schwächsten Volkswirtschaften der Region stark zu schaffen machte. Vor allem dank dieses Sicherungsnetzes fiel die Rendite zehnjähriger italienischer Anleihen - die als die riskantesten des Währungsraums gelten - im vergangenen Monat auf ein Rekordtief von 0,63 Prozent, nachdem sie im März auf fast 3 Prozent gestiegen war.

Spekulationen, dass die EZB ihr Anleihekaufprogramm und andere stimulierende Massnahmen ausweiten wird, haben der Rally zusätzlichen Schwung verliehen. Letzte Woche hat die Notenbank signalisiert, dass auf der Sitzung im Dezember weitere geldpolitische Lockerungen kommen dürften.

(Bloomberg)