Dies erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von Insidern, die mit den Schätzungen der EZB vertraut sind. Die Zentralbank prognostizierte vorigen Monat, dass ein Handelskrieg das Wirtschaftswachstum der Euro-Zone im ersten Jahr um 0,5 Prozentpunkte schmälern und im Falle von Vergeltungsmassnahmen der EU ähnliche, wenn auch vorübergehende, Auswirkungen auf die Preise haben würde.
Die Sonderzölle, die US-Präsident Donald Trump seitdem bekanntgegeben hat, dürften jedoch weitaus konjunkturschädlicher ausfallen, als in den Modellen angenommen. Die EZB-Experten wurden daher beauftragt, neue Zahlen vorzulegen, die auf der nächsten EZB-Ratssitzung am 17. April diskutiert werden sollen, wie Insider erläuterten.
Informelle Gespräche zwischen den Währungshütern könnten bereits in dieser Woche beginnen - am Rande des Eurogruppen-Treffens in Warschau. Man sei sich weitgehend einig, dass die Schätzung von 0,5 Prozent derzeit zu niedrig sei, hiess es dazu. Ein Insider sagte hinter vorgehaltener Hand, die Auswirkungen könnten auch aufgrund der zunehmenden Unsicherheit und des Vertrauensverlusts über einem Prozent liegen. Dies würde das gesamte Wirtschaftswachstum zunichtemachen, da für den Euroraum in diesem Jahr nur ein Wachstum von etwa einem Prozent erwartet wird. Ein EZB-Sprecher lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab.
(Reuters)