Natürlich sei der Dezember reich an Daten, sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) in einem am Freitag veröffentlichten Interview der Nachrichtenagentur Reuters. «Denn wir bekommen dann neue Projektionen und werden sehen, ob es eine Abweichung von den zwei Prozent gibt und wie gross und anhaltend diese wahrscheinlich sein wird.» Zur Zinssitzung der EZB im Dezember werden den Währungshütern neue vierteljährliche Prognosen der Notenbank-Volkswirte zu Inflation und Wachstum im Euroraum vorliegen. Die EZB strebt mittelfristig 2,0 Prozent Teuerung an. Im August lag die Inflationsrate in der Währungsgemeinschaft bei 2,1 Prozent.
Kazaks sagte zudem, dass eine Verzögerung des neuen Emissionshandelssystems (ETS 2) der Europäischen Union einen «ziemlich beträchtlichen» Effekt nach unten auf die Inflation haben würde. «ETS 2 ist in unseren Prognosen für 2027 enthalten und macht etwa 0,3 Prozentpunkte aus.» Die jüngsten Prognosen der EZB veranschlagen für 2027 eine Inflationsrate von 1,9 Prozent. Die EZB hat am Donnerstag auf ihrer ersten Zinssitzung nach der Sommerpause wie im Juli die Füsse stillgehalten. Die Währungshüter um Notenbankchefin Christine Lagarde beliessen den Einlagesatz - das ist der Leitzins im Euro-Raum - bei 2,0 Prozent. Wie es bei den Zinsen weitergehen soll, liess die Notenbank offen.
(Reuters)