Die Ökonomen der Europäischen Zentralbank (EZB) erwarten für die nächsten Jahre eine bessere Konjunkturerholung als bislang. «Das Wirtschaftswachstum dürfte höher ausfallen als in den September-Projektionen angenommen, getragen vor allem durch die Binnennachfrage», heisst es in den am Donnerstag veröffentlichten vierteljährlichen Berechnungen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Euro-Zone dürfte in diesem Jahr um 1,4 Prozent zulegen, nach bisher erwarteten plus 1,2 Prozent. Für das nächste Jahr erhöhten die EZB-Experten ihre Prognose von 1,0 auf 1,2 Prozent Wachstum und für 2027 von 1,3 auf 1,4 Prozent. Für 2028 gehe man weiter von einem BIP-Zuwachs von 1,4 Prozent aus.
Gleichzeitig rechnen die Währungshüter der EZB mit etwas mehr Inflation im nächsten Jahr. Für 2026 erhöhten die EZB-Ökonomen ihre Schätzung von 1,7 auf 1,9 Prozent, «weil die Fachleute nun mit einem langsameren Rückgang der Teuerung bei Dienstleistungen rechnen». Für das laufende Jahr liessen sie ihre Prognose für die Teuerungsrate unverändert bei 2,1 Prozent. Für 2027 wurde sie hingegen von 1,9 auf 1,8 Prozent gesenkt.
«Der EZB-Rat ist entschlossen, sicherzustellen, dass sich die Inflation auf mittlere Frist beim Zielwert von zwei Prozent stabilisiert», hiess es. Die Festlegung des angemessenen geldpolitischen Kurses werde von der Datenlage abhängen und von Sitzung zu Sitzung geschehen. «Der EZB-Rat legt sich nicht im Voraus auf einen bestimmten Zinspfad fest», erklärte die Zentralbank. Sie liess ihren Leitzins zum vierten Mal in Folge unverändert bei 2,0 Prozent.
(Reuters)
