Sollten dann vorliegende neue Daten zum Inflationsausblick, zur Dynamik des zugrundeliegenden Preisschubs und zur Wirkung der Geldpolitik die Zuversicht bestärken, dass die Teuerung im Euroraum nachhaltig zur EZB-Zielmarke von zwei Prozent zurückkehre, könnten die Zinsen gesenkt werden, erklärte Rehn am Dienstag in einer Mitteilung der finnischen Notenbank. «Dies setzt voraus, dass es keine weiteren Rückschläge gibt, zum Beispiel in der geopolitischen Situation und daher bei den Energiepreisen», fügte er mit Blick auf den Nahen Osten und den russischen Krieg gegen die Ukraine hinzu.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte am Donnerstag nach der Zinssitzung in Frankfurt die Finanzmärkte auf erste Zinssenkung womöglich bereits auf der Sitzung im Juni vorbereitet. Einige Kollegen von Rehn im EZB-Rat sprachen sich zudem schon für eine weitere Zinssenkung im Anschluss aus. Finnlands Notenbankchef schloss sich dem allerdings nicht an. «Die EZB trifft ihre Zinsentscheidungen von Sitzung zu Sitzung auf Grundlage der neuesten Informationen, ohne sich im Voraus auf einen bestimmten Zinssatz festzulegen», merkte er an.

(Reuters)