Villeroy de Galhau versicherte, dass die EZB die Inflationsrate bis auf das anvisierte Ziel von zwei Prozent drücken werde. Das Inflationsziel werde seiner Einschätzung nach Ende 2024 oder Anfang 2025 erreicht sein. "Dies ist eine Verpflichtung und nicht nur eine Prognose", sagte der Währungshüter. Laut jüngsten Daten liegt die Inflationsrate in der Eurozone bei 8,5 Prozent. Die von den EZB-Räten stark beachtete Kerninflation, bei der Preise für Lebensmittel und Energie herausgerechnet werden, erreichte im Februar ein Rekordhoch von 5,6 Prozent.

Zuletzt hatten sich immer wieder Notenbanker der Eurozone für einen konsequenten Kampf gegen die hohe Inflation ausgesprochen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat bereits einen weiteren deutlichen Zinsschritt um 0,50 Prozentpunkte bei der Zinsentscheidung in der kommenden Woche in Aussicht gestellt. Die folgenden Zinsentscheidungen sollen dann aber laut den Beschlüssen aus der jüngsten Zinssitzung anhand der vorliegenden Konjunkturdaten getroffen werden.

Allerdings hatten sich weitere EZB-Räte in den vergangenen Tagen auch für deutliche Zinserhöhungen nach dem März-Treffen der Notenbank ausgesprochen. Besonders deutlich vorgeprescht ist Robert Holzmann, der Notenbankchef Österreichs. Er forderte für die kommenden vier Sitzungen der Zentralbank Zinsanhebungen um jeweils 0,5 Prozentpunkte.

(AWP)