Bei den Erhöhungen werde die Europäische Zentralbank (EZB) flexibel sein, sagte Villeroy am Freitag in einem auf dem Finanzportal Boursorama veröffentlichten Webcast.

Trotz zunehmender Rezessionssorgen hatte die Europäische Zentralbank (EZB) vergangene Woche den Leitzins um 0,75 Punkte auf nunmehr 2,0 Prozent angehoben. Der an den Finanzmärkten maßgebliche Einlagensatz für Gelder, die Geschäftsbanken bei der EZB parken, wurde im selben Umfang auf 1,50 Prozent erhöht. Die Euro-Notenbank versucht damit, die Inflation wieder unter Kontrolle zu kriegen. Sie lag im Euro-Raum zuletzt auf dem Rekordniveau von fast zehn Prozent.

Die nächste Zinserhöhung der EZB wird dem niederländischen Ratsmitglied Klaas Knot demgegenüber mindestens 0,5 Prozentpunkte betragen. "Wir werden im Dezember erneut einen signifikanten Zinsschritt nehmen", sagte Knot am Sonntag im niederländischen Fernsehen. Wahrscheinlich werde es auf 0,5 oder sogar 0,75 Prozentpunkte hinauslaufen. "Wir sind noch nicht einmal in der Halbzeit."

Der niederländische Notenbankchef ergänzte, vorerst gehe es erst darum, das sogenannte neutrale Niveau zu erreichen. Bei diesem wird die Konjunktur durch die Zinsen weder stimuliert noch abgewürgt. Auch nächstes Jahr werde die Geldpolitik weiter gestrafft. Dann sei mit kleineren Schritten nach oben zu rechnen, dafür aber mit einer Verkleinerung der aufgeblähten EZB-Bilanz, so Knot. Dann werde die Konjunktur ausgebremst, was aber nötig sei, um die Inflation in den nächsten 18 bis 24 Monaten von zehn wieder auf zwei Prozent zu drücken. Eine Teuerung von zwei Prozent gilt als ideal für die Wirtschaft.

(Reuters)