Der Nachfragerückgang war der stärkste seit der globalen Finanzkrise, wie die am Dienstag veröffentlichte Umfrage der EZB unter Banken ergab. Er sei zudem kräftiger ausgefallen, als Geldhäuser es im Schlussquartal 2022 erwartet hätten.

Das allgemeine Zinsniveau in einem von geldpolitischer Straffung geprägten Umfeld sei der Hauptgrund für den Rückgang gewesen. Für das zweite Quartal werde mit einer weiteren Abschwächung der Nachfrage nach Firmenkrediten gerechnet, die aber voraussichtlich geringer ausfallen werde.

Die EZB hat die Zinsen im Kampf gegen die hohe Inflation im Euro-Raum seit Juli 2022 bereits sechs Mal in Folge angehoben - zuletzt im März um 0,50 Prozentpunkte. Die nächste Zinssitzung der Währungshüter findet an diesem Donnerstag statt.

Der Erhebung zufolge verschärften die Institute in den Monaten Januar bis März ihre Standards für die Vergabe von Firmenkrediten erheblich. Die Geschwindigkeit, mit der Banken dies taten, sei die stärkste gewesen seit der Euro-Schuldenkrise 2011.

Dies deute auf eine anhaltende Abschwächung der Kreditdynamik hin. Für das zweite Quartal gingen die Institute davon aus, dass sich die Vergabestandards für Firmendarlehen weiter moderat verschärfen werden. Die EZB befragt vier mal im Jahr die Banken zu ihrer Kreditvergabe. Diesmal fand die Erhebung zwischen dem 22. März und dem 6. April statt. 158 Geldhäuser nahmen teil.

(Reuters)