Die Währungshüter sollten zudem ein klares Signal senden, dass Jumbo-Zinserhöhungen nicht die Norm seien, sagte das EZB-Ratsmitglied der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir nähern uns Zinsniveaus, die unserer Meinung nach mittelfristig mit Preisstabilität vereinbar sind," sagte Centeno. "Dies bedeutet, der Gedanke, dass Anhebungen um 75 Basispunkte die Norm sind, kann nicht verwirklicht werden," fügte er hinzu.
Es sei wichtig, diesen Zinserhöhungszyklus auf glaubwürdige Weise zu beenden. Noch wichtiger als die Zahl sei es, der Öffentlichkeit dieses Bild zu vermitteln. "Wir bemühen uns wirklich, diese Vorhersagbarkeit zu vermitteln und ich erwarte, dass die Dezember-Sitzung das sehr deutlich machen wird", sagte Centeno. Die nächste Zinstreffen der EZB findet am 15. Dezember in Frankfurt statt.
Am Finanzmarkt wird mittlerweile davon ausgegangen, dass die Euro-Wächter dann die Schlüsselzinsen um 0,50 Prozentpunkte anheben. Es wäre bereits die vierte Zinsanhebung in Folge. Die EZB hatte im Juli angesichts der hochschiessenden Inflation die Zinswende eingeleitet. Im September und im Oktober hatte sie jeweils die Zinsen um ungewöhnlich kräftigte 0,75 Prozentpunkte angehoben. Der Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank bekommen und der am Finanzmarkt momentan als der massgebliche Zinssatz gilt, liegt damit aktuell bei 1,5 Prozent.
Die Inflation im Euro-Raum war im Oktober auf 10,6 Prozent geklettert - der höchste Wert seit der Einführung des Euro. Die Teuerung ist damit mehr als fünf Mal so hoch wie das Ziel der EZB von zwei Prozent. Centeno zufolge legen allerdings die Daten nahe, dass die Inflation im laufenden Quartal den Höchstwert erreichen wird. Dabei verwies Portugals Notenbank-Gouverneur auf Schätzungen der Weltbank, denen zufolge die Preise für Energie, Mineralstoffe, Lebensmittel und Dünger im kommenden Jahr zurückgehen werden. Aus Sicht von Centeno hat sich die hohe Inflation im Euro-Raum nicht festgesetzt. Auch Zweitrundeneffekte durch Lohnsteigerungen seien nicht zu erwarten. Diese lägen bislang deutlich unterhalb der Inflation.
(Reuters)
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"Leider muß aber gesagt werden, daß die Inflation für viele Politiker - aber nicht nur für diese - das zu sein scheint, was man im Sport einen "Angstgegner" nennt; ein Gegner nämlich, an den man sich angesichts seiner vermeintlichen Kraft nur zögernd und nur halben Mutes heranwagt."
Dr. Hermann Josef Abs
Bankier, 1957 - 1967 Vorstandsvorsitzender der "Deutschen Bank", zählte in den Nachkriegsjahren zu den engsten Beratern von Bundeskanzler Konrad Adenauer (Deutschland, 1901 - 1994).
Dr. Hermann Josef Abs · Geburtsdatum · Sterbedatum
Dr. Hermann Josef Abs wäre heute 121 Jahre, 1 Monat, 9 Tage oder 44.235 Tage alt.
Geboren am 15.10.1901 in Bonn
Gestorben am 05.02.1994 in Bad Soden am Taunus
Sternzeichen: ♎ Waage