"Wir gehen davon aus, dass wir unser Team um etwa 10'000 Personen verkleinern und etwa 5000 zusätzliche offene Stellen, die wir noch nicht besetzt haben, schliessen werden", hiess es in einer Mitteilung von Vorstandschef Mark Zuckerberg an die Mitarbeiter am Dienstag. Erst vor vier Monaten hatte Meta bereits die Entlassung von 11.000 Mitarbeitern angekündigt. Zuckerberg hatte 2023 zum "Jahr der Effizienz" ausgerufen und erklärt, die Kosten um fünf Milliarden auf 89 bis 95 Milliarden Dollar senken zu wollen.
Der Konzern, zu dem auch der Messengerdienst WhatsApp und die Fotoplattform Instagram gehören, leidet unter dem Wirtschaftsabschwung, verschärften Wettbewerb und schwindenden Werbeeinnahmen. Ein Teil der aktuellen Probleme ist aber selbstverschuldet, denn das Sorgenkind "Reality Labs" - in dem unter anderem die Entwicklung der virtuellen Welt "Metaversum" gebündelt ist - türmt Milliarden-Verluste auf.
Die Aktien von Meta stiegen an der Wall Street um mehr als vier Prozent. Die Facebook-Mutter ist das erste grosse Tech-Unternehmen, das eine zweite Runde von Stellenstreichungen angekündigt. Die Entlassungen sind Teil einer umfassenderen Umstrukturierung bei Meta, in deren Rahmen das Unternehmen seine Organisationsstruktur verschlankt, Projekte mit geringerer Priorität einstellt und Neueinstellungen reduziert.
Die sich verschlechternde Wirtschaftslage hat zu einer Reihe von Massenentlassungen bei vielen amerikanischen Unternehmen geführt - von Wall-Street-Banken wie Goldman Sachs und Morgan Stanley bis hin zu grossen Technologieunternehmen wie Amazon und Microsoft. Nach Schätzungen der Internetseite layoffs.fyi hat die Tech-Industrie seit Anfang 2022 mehr als 280'000 Mitarbeiter entlassen, etwa 40 Prozent davon in diesem Jahr.
Der im November bei Meta angekündigte Abbau von insgesamt 11'000 Stellen oder 13 Prozent der Arbeitsplätze war die erste Entlassungswelle in der 18-jährigen Geschichte des Unternehmens. Zum Jahresende 2022 belief sich die Zahl der Mitarbeiter auf 86'482, was noch einem Anstieg von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach.
(Reuters)