Die neuen Inflationsdaten entsprächen zwar «eher dem, was wir sehen wollen», sagte Powell am Freitag in San Francisco. «Es ist gut zu sehen, dass die Daten mit den Erwartungen übereinstimmen.»

Eine Zinssenkung sei allerdings erst dann angebracht, wenn sichergestellt sei, dass sich die Inflationsrate in Richtung der Zielmarke von zwei Prozent bewege. Falls dies nicht geschehe, dann könnten die Leitzinsen noch längere Zeit auf ihrem aktuellen Niveau belassen werden.

Ein Inflationsmass, das die amerikanische Zentralbank Fed für ihre Zinspolitik besonders beachtet, bilden die persönlichen Ausgaben der Konsumenten. Dabei bleiben die schwankungsanfälligen Nahrungsmittel- und Energiekosten aussen vor. Dieser sogenannte PCE-Kernindex sank im Februar auf eine Jahresteuerungsrate von 2,8 Prozent, nach 2,9 Prozent im Januar, wie das Handelsministerium zuvor mitteilte.

Nach teils aggressiven Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation pausierte die Notenbank zuletzt mehrmals und hielt ihren Leitzins in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent konstant. Die Finanzmärkte haben sich auf eine Zinswende im Juni eingestellt. Verfrühte Zinssenkungen belasteten die Wirtschaft, sagte Powell. Aber auch ein zu langes Abwarten könne unnötigen Schaden anrichten, etwa für den Arbeitsmarkt.

Er gehe davon aus, dass die Zinssätze in Zukunft niedriger sein werden als aktuell, sagte der Fed-Chef. Sie würden aber nicht auf das vor Ausbruch der Corona-Pandemie erreichte «sehr, sehr» niedrige Niveau zurückkehren.

(Reuters)