«Ich denke, die Zeit wird zeigen, ob es restriktiv genug ist», sagte sie am in der Nacht zum Donnerstag. Die Fortschritte beim Zurückdrängen der Inflation hätten sich verlangsamt, vielleicht seien sie derzeit sogar zum Stillstand gekommen, fügte sie hinzu.

Die Federal Reserve, die am 1. Mai wieder über den Leitzins entscheidet, hält diesen aktuell in der Spanne von 5,25 Prozent bis 5,50 Prozent. Sie will die Inflation nachhaltig in Richtung ihres Zielwerts von 2,0 Prozent drücken.

Zuletzt stiegen die Verbraucherpreise jedoch überraschend kräftig um 3,5 Prozent zum Vorjahresmonat. Angesichts der hartnäckig hohen Inflation wird an den Finanzmärkten eine Zinssenkung erst für September erwartet. Noch vor wenigen Wochen war über den Juni als wahrscheinlichen Zeitpunkt für eine erste Senkung spekuliert worden. Doch Fed-Vizechef Philip Jefferson erwähnte jüngst in einer Rede das Thema Zinssenkungen mit keinem Wort. Die Äusserungen Bowmans lassen darauf schliessen, dass auch eine geldpolitische Straffung nicht vom Tisch ist.

US-Jobmarkt boomt

Jüngste Inflationsdaten sind nach Worten von Fed-Chef Jerome Powell nicht geeignet, den Währungshütern mehr Zuversicht mit Blick auf einen nachhaltigen Rückgang des Preisdrucks hin zum Zielwert zu geben. Angesichts der zähen Teuerung und des noch immer starken Arbeitsmarkts sei es angebracht, die straffe Geldpolitik weiter wirken zu lassen.

Der Jobmarkt boomt. Allein im März entstanden 303.000 neue Jobs ausserhalb der Landwirtschaft. Die US-Konjunktur erweist sich insgesamt trotz anhaltend hoher Zinsen als überaus robust. Die wirtschaftliche Aktivität habe sich von Ende Februar bis Anfang April leicht ausgeweitet, heisst es im aktuellen Konjunkturbericht «Beige Book».

Zwar werden die Preisanstiege darin von Unternehmen insgesamt als moderat eingestuft. Sechs der zwölf Fed-Bezirke meldeten jedoch moderate Energiepreis-Erhöhungen. In einigen Bezirken sahen vor allem Hersteller kurzfristig Aufwärtsrisiken bei Einkaufs- und Verkaufspreisen.

(Reuters)