Es sei an der Zeit, über eine Anpassung des Zinssatzes nachzudenken, sagte die Präsidentin der regionalen Notenbank von San Francisco am Donnerstag. Sie halte zwei Zinssenkungen in diesem Jahr für ein wahrscheinliches Ergebnis. Die Wirtschaft sei in einer guten Verfassung, Wachstum und Beschäftigung seien solide und die Inflation lasse nach. Der Arbeitsmarkt kühle sich ab, ohne jedoch merklich schwächer zu werden. Voraussetzung für Zinssenkungen sei jedoch eine Fortsetzung der aktuellen Datentrends.

Eine rasche Zinssenkung findet in der Notenbank den Protokollen der jüngsten Sitzung zufolge nur geringe Unterstützung. Wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Mitschriften hervorgeht, zeigten sich nur «ein paar» Währungshüter offen für eine Senkung im Juli. Die meisten Mitglieder äusserten hingegen Sorge über den Inflationsdruck infolge der von US-Präsident Donald Trump betriebenen Zollpolitik. Die Zentralbank hatte den Leitzins am 18. Juni in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen. Trump drängt die eigentlich unabhängige Notenbank seit Längerem zu deutlichen Zinssenkungen und hat Fed-Chef Jerome Powell wiederholt den Rücktritt nahegelegt. 

(Reuters)