Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturbericht «Beige Book» der Federal Reserve (Fed) hervor. Die von der Regierung von US-Präsident Donald Trump verhängten höheren Zölle übten Aufwärtsdruck auf die Preise aus, berichteten die befragten Unternehmen. In zahlreichen Branchen werde erwartet, dass der Kostendruck in den kommenden Monaten hoch bleibe. Dies erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass die Verbraucherpreise bis zum Spätsommer schneller stiegen.

Die Beschäftigung habe nur sehr leicht zugenommen, heisst es in dem Bericht weiter. Viele Unternehmen wollten zudem wichtige Entscheidungen über Neueinstellungen und Entlassungen aufschieben, bis die Unsicherheit nachlasse. Der Bericht basiert auf Umfragen und Gesprächen mit Unternehmens- und Branchenkontakten aus den zwölf Notenbank-Bezirken, die bis zum 7. Juli gesammelt wurden.

Die Veröffentlichung liess die Anleger weitgehend kalt. Die wichtigsten US-Indizes verharrten bei ihren leichten Gewinnen. Der Dollar-Index notierte weiterhin knapp ein halbes Prozent im Minus. Auch die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen trat mit 4,4573 mehr oder weniger auf der Stelle.

US-Notenbankchef Jerome Powell hatte jüngst bei einer Anhörung im US-Kongress darauf verwiesen, dass die einlaufenden Konjunkturdaten auf eine robuste Wirtschaft hindeuteten. Umfragen unter Verbrauchern und Unternehmen spiegelten jedoch eine erhöhte Unsicherheit mit Blick auf den Konjunkturausblick wider, die im Zusammenhang mit der US-Handelspolitik stehe.

Die Fed beliess den Leitzins zuletzt im Bereich von 4,25 bis 4,50 Prozent und dürfte nach Einschätzung von Händlern auch auf ihrer Sitzung am Monatsende stillhalten. Die Notenbank will zunächst mehr Klarheit darüber gewinnen, wie sich die von Trump eingeleitete Politikwende im Handel und mit Blick auf Migranten auf die Inflation und den Arbeitsmarkt auswirkt.

(Reuters)