Die in dieser Woche veröffentlichten Berichte über einen Anstieg der Inflation bei den Dienstleistungen seien Anlass zur Beunruhigung, sagte Goolsbee am Freitag dem Sender CNBC. Dabei verwies er auf stagflationäre Impulse, die von Zöllen auf die Wirtschaft ausgingen. Unter einer Stagflation verstehen Volkswirte eine Kombination aus schwachem Wirtschaftswachstum und hoher Inflation.

Zu möglichen Zinssenkungen sagte Goolsbee: «Ich denke, wir benötigen zumindest einen weiteren Bericht, um zu sehen, ob wir uns noch auf dem goldenen Pfad befinden.» Trotz dieser Bedenken signalisierte er, grundsätzlich offen zu sein für Zinssenkungen. Wenn die Notenbank sicher sein könne oder einen Hinweis darauf bekäme, dass die Wirtschaft bei dieser oder den kommenden Sitzungen im Herbst nicht in einer anhaltenden Inflationsspirale stecke, halte er es angesichts ihrer Stärke immer noch für sinnvoll, «die Zinsen wieder stärker in Richtung des Niveaus zu bewegen, bei dem sie sich unserer Einschätzung nach einpendeln werden», merkte er an. Der nächste Zinsentscheid der Fed steht am 17. September an.

Die US-Notenbank beliess zuletzt den Leitzins in einer Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Allerdings hatten zwei Direktoren gegen die Mehrheit für eine Senkung votiert. Notenbank-Chef Jerome Powell zufolge wollte die Fed erst mehr Klarheit darüber gewinnen, wie sich die Zollerhöhungen auf Inflation und den Arbeitsmarkt auswirken werden.

(Reuters)