Sie stimmten aber darin überein, dass dies der richtige Zeitpunkt war, um keine konkreten Aussagen über die Entwicklung der US-Geldpolitik in den kommenden Wochen zu machen, wie aus den am Dienstagabend (MESZ) veröffentlichten Protokollen der Zinssitzung vom November hervorgeht. «Die Teilnehmer wiesen darauf hin, dass geldpolitische Entscheidungen nicht auf einem vorgegebenen Kurs liegen und von der Entwicklung der Wirtschaft und den Auswirkungen auf die Wirtschaftsaussichten abhängen (...) Sie betonten, dass es für den Offenmarktausschuss wichtig ist, dies bei der Anpassung seines geldpolitischen Kurses deutlich zu machen».
Die Teilnehmer wiesen zudem auf die Komplikationen hin, die mit der aktuellen Politik verbunden seien. Viele hätten dabei erklärt, dass es aufgrund der Volatilität der jüngsten Wirtschaftsdaten wichtig sei, zugrundeliegende Trends zu erkennen. Viele merkten auch an, dass es aufgrund der Ungewissheit über den neutralen Zinssatz schwierig sei, festzustellen, inwieweit die aktuellen Zinssätze die Wirtschaftstätigkeit tatsächlich unterdrückten. Dem Protokoll zufolge schienen die Fed-Vertreter bei der jüngsten Sitzung jegliche Diskussion über die wirtschaftlichen Auswirkungen von Donald Trumps bevorstehender Rückkehr ins Amt vermeiden zu wollen.
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hatte am 7. November - also kurz nach dem Sieg Trumps bei der Präsidentschaftswahl - den Leitzins weiter gesenkt. Sie setzte ihn um einen Viertelpunkt nach unten - auf die neue Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent. Es war der zweite Schritt nach der Zinswende vom September und kam nur zwei Tage nach der Präsidentschaftswahl.
Die Anleger erwarten nach wie vor, dass die Fed auf ihrer Sitzung am 18. Dezember eine weitere Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt vornehmen wird. Doch ist die Wahrscheinlichkeit dafür von über 80 Prozent Mitte Oktober auf zuletzt knapp über 50 Prozent gesunken.
(Reuters)