Der Gouverneursrat der Fed stimmte am Freitag einem entsprechenden Vorschlag zu und kommt damit einer langjährigen Forderung der Finanzbranche nach. Das Vorhaben ist jedoch intern umstritten. Die für die Bankenaufsicht zuständige Fed-Gouverneurin Michelle Bowman, die die Reform vorantreibt, sprach von überfälliger Transparenz. Fed-Gouverneur Michael Barr warnte hingegen, die Änderungen würden die Tests «schwächer und weniger glaubwürdig» machen und die Widerstandsfähigkeit der Banken beeinträchtigen.
Künftig sollen die Banken deutlich mehr Informationen über die jährliche Überprüfung erhalten. Dazu sollen die bisher vertraulichen Modelle offengelegt und die Verfahren zur Entwicklung der Krisenszenarien veröffentlicht werden.
Die Finanzinstitute hatten sich seit Jahren über mangelnde Transparenz und unvorhersehbare Ergebnisse beschwert und die Fed deswegen im vergangenen Jahr verklagt. Die Stresstests wurden nach der Finanzkrise von 2008 eingeführt. Sie legen fest, wie viel Kapital die Grossbanken als Puffer gegen etwaige Verluste vorhalten müssen. Analysten zufolge würde die Reform es den Banken ermöglichen, ihr Kapital besser zu steuern und überschüssige Mittel für mehr Kredite, Dividenden oder Aktienrückkäufe einzusetzen.
(Reuters)
