Der Umsatz für das erste Halbjahr werde um 13,3 Prozent unter Vorjahr liegen, teilte Feintool am Morgen mit und gab als Grund den schwachen europäischen E-Automarkt, geopolitische Unsicherheiten und konjunkturelle Schwierigkeiten an. Kunden hätten Projekte verschoben oder aufgehoben.
Auch für das laufende zweite Halbjahr sehe man keine Verbesserung, so das Unternehmen. Darum muss Feintool jetzt auf die Kostenbremse stehen und kassiert die Guidance für das Gesamtjahr.
Nachdem die Firma im ersten Semester 2023 noch einen Umsatz von 450 Millionen erzielt hatte, dürfte der Umsatz unter Berücksichtigung eines Rückgangs um 13,3 Prozent noch rund 390 Millionen Franken betragen, rechnet die ZKB vor. Er werde nach der Gewinnwarnung seine Schätzungen für das Unternehmen nach unten verschieben, so der zuständige Analyst.
Zuvor hatte das Unternehmen noch einen Jahresumsatz von 800 bis 850 Millionen Franken und eine EBIT-Marge von 4 Prozent in Aussicht gestellt. Diese Guidance hat nun jedoch keine Gültigkeit mehr. Das Unternehmen gibt allerdings keinen neuen Ausblick, denn die Unsicherheiten seien derzeit zu gross.
Beim Betriebsergebnis EBIT rechnet die ZKB für das erste Halbjahr gar mit einem Minus. «Über die Profitabilität wurde keine Aussage gemacht, aber aufgrund der Restrukturierungskosten rechneten wir schon vor der Gewinnwarnung mit einem EBIT-Verlust», sagt der zuständige Analyst. Im Gesamtjahr rechnet er dann mit einem positiven EBIT.
(AWP)
1 Kommentar
Also die ZKB Analysten fallen mir in letzter Zeit auf: Die werden von den Entwicklungen im Markt immer überrascht und müssen ihre Kursziele dann im Nachgang massiv anpassen.
Hier auch wieder. Wie kann es sein, dass ein Analyst die makroökonomischen und die Branchen-Indikatoren nicht lesen kann? Der Maschinensektor leidet schon länger unter rückläufigen Auftragsvolumen, der Exportsektor ist durch den CHF belastet und in grossen Absatz-Märkten herrschen schlechte konjunkturelle Bedingungen. Wie kann man das ignorieren und blind beim Kursziel von letztem Herbst bleiben? Wo bleibt da die Verantwortung der Analysten den Kunden gegenüber?