Der spanische Fussball-Spitzenklub Atletico Madrid steht Insidern zufolge vor dem Verkauf an den US-Finanzinvestor Apollo. Die Verhandlungen mit einem Teil der Eigentümer von Atletico, die zusammen eine Mehrheitsbeteiligung halten, seien weit fortgeschritten, sagten drei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag.
Atletico Madrid gilt als Nummer drei im spanischen Fussball hinter dem Lokalrivalen Real und dem FC Barcelona. Zuletzt hatte er 2020/21 den Titel in der spanischen Liga geholt. 2010, 2012 und 2018 gewann Atletico die «Europa League». Nach einem Bericht der Zeitung «Expansion» wird der Klub bei dem Verkauf mit rund 2,5 Milliarden Euro bewertet.
Apollo könne Teile der Anteilspakete von Vorstandschef Miguel Angel Gil Marin und von Verwaltungsratschef Enrique Cerezo übernehmen, sagte einer der Insider. Auch der Investmentfonds Ares sei verkaufswillig, sagte ein zweiter. Die drei haben ihre Anteile in einer gemeinsamen Holding gebündelt, die rund 70 Prozent an Atletico Madrid hält. Die übrigen Anteile liegen beim israelischen Energie- und Schifffahrtsunternehmer Idan Ofer über die Holding Quantum Pacific.
Ein dritter Insider sagte, Apollo werde womöglich noch nicht im ersten Schritt auf eine Mehrheit kommen, sondern erst später im Prozess. Das Management des Klubs solle an Bord bleiben, Gil Marin und Cerezo würden sich nicht von allen Anteilen trennen. Die Verhandlungen könnten auch noch scheitern, betonten alle drei Insider. Apollo habe bis Mitte Oktober Zeit, um die Verhandlungen abzuschliessen.
Atletico hatte erklärt, man brauche mindestens 60 Millionen Euro frisches Kapital, um in die Mannschaft sowie den Sport- und Freizeit-Komplex rund um das Metropolitano-Stadion in Madrid zu investieren. Dafür suche man neue Partner. Die «Financial Times» hatte berichtet, Apollo wolle einen eigenen, fünf Milliarden Dollar schweren Fonds für Sport-Investitionen auflegen.
Apollo und Ares wollten sich zu den Informationen nicht äussern. Gil Marin und Cerezo liessen ausrichten, sie äusserten sich ebenfalls nicht. Quantum Pacific war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
(Reuters)
