Die Bank von England (BoE) rückt aus Sicht der Finanzmärkte an den Zinsgipfel heran. An den Terminmärkten wurde am Freitag die Wahrscheinlichkeit auf 69 Prozent taxiert, dass die Währungshüter am 21. September noch einen Schritt nach oben machen werden: Mit einer Erhöhung um einen Viertelprozentpunkt würde das Zinsniveau damit auf 5,50 Prozent steigen. Dass es danach bis Ende des Jahres noch weiter nach oben geht, gilt als weniger wahrscheinlich. Die Chancen dafür werden nur auf 46 Prozent taxiert.
BoE-Chef Andrew Bailey hatte die Zinsfantasien zuletzt gedämpft: Er wähnt die Notenbank nach einer Serie von geldpolitischen Straffungen "viel dichter" am Zinsgipfel dran. Die Londoner Notenbank hat ein Zinsfeuerwerk abgebrannt und auf allen ihren vergangenen 14 Sitzungen eine Erhöhung beschlossen. Die Währungshüter haben den Leitzins bereits auf 5,25 Prozent gehievt - das höchste Niveau seit 15 Jahren.
Die Teuerungsrate auf der Insel war im Juli zwar auf 6,8 Prozent von 7,9 Prozent im Juni gefallen - das niedrigste Niveau seit Februar 2022. Doch die von der BoE angestrebte Inflationsmarke von 2,0 Prozent ist damit noch längst nicht erreicht. Die Preisdaten für August stehen erst am 20. September an - nur einen Tag vor dem Zinsentscheid.
(Reuters)