Finanzministerin Karin Keller-Sutter hat dem Angebot der UBS, die Grösse ihrer Investmentbank dauerhaft zu begrenzen, die kalte Schulter gezeigt. Vielmehr hat sie angedeutet, dass dies nicht viel dazu beitragen wird, ihre Meinung über zukünftige Kapitalanforderungen zu ändern.
Ein solcher Schritt wäre eine «geschäftliche Entscheidung» der UBS, sagte Keller-Sutter in einem Bloomberg-TV-Interview am Freitag in Warschau am Rande eines EU-Treffens. «Dies ist kein politischer Entscheid». Die UBS hatte vorgeschlagen, eine Obergrenze für die Investmentbanking-Sparte der Bank in das Schweizer Gesetz aufzunehmen, wie Bloomberg News berichtete.
Der Geschäftsführer der Finanzaufsichtsbehörde Finma, Stefan Walter, bestätigte daraufhin das Angebot und sagte, er begrüsse es. Der Vorschlag deutet auf einen Ausweg aus der Meinungsverschiedenheit zwischen der UBS und dem Bundesrat und dem Parlament über die Pläne des Landes, die Kapitalanforderungen an seinen grössten Kreditgeber um bis zu 25 Milliarden Dollar zu erhöhen.
UBS-Management ist frustriert
Die Behörden beabsichtigen, die Widerstandsfähigkeit der UBS zu erhöhen, nachdem sie vor zwei Jahren der Übernahme der Credit Suisse zugestimmt hat und dadurch noch grösser geworden ist. Ein grösseres Kapitalpolster könnte das Risiko verringern, dass die UBS jemals in eine existenzielle Krise gerät, die die Schweiz in ein Finanzchaos stürzen könnte. Die UBS hat sich jedoch vehement gegen diese Idee gewehrt, da sie ihrer Meinung nach ihre Wettbewerbsfähigkeit einschränken und die Ausschüttungen an die Anleger schmälern würde.
Das Kreditinstitut ist so frustriert, dass es laut Bloomberg News sogar eine mögliche Verlegung seines Hauptsitzes prüft, wodurch eine Verbindung gekappt würde, die als wichtiger Teil seiner Unternehmensidentität gilt. Ein Argument der UBS ist, dass die neuen Kapitalanforderungen, die auch höhere Anforderungen an ausländische Tochtergesellschaften beinhalten, die Ursachen für den Zusammenbruch der Credit Suisse nicht beseitigen würden. Sie macht dafür vor allem die Inkompetenz des Managements der ehemaligen Bank verantwortlich.
Parlamentsentscheid nicht vor 2028 erwartet
Im Interview vom Freitag schien Bundespräsidentin Keller-Sutter auf diese Argumente einzugehen. «Wir haben wirklich unsere Lehren aus dem Scheitern der Credit Suisse gezogen, und es gab viele Analysen zu den Ursachen des Scheiterns», sagte sie. «Natürlich war es Missmanagement, aber es war auch ein Mangel an Kapital, und insbesondere ein Mangel an Kapital der Tochtergesellschaft im Ausland.» Das sei, was der Bundesrat angehe, so die Finanzministerin.
Der Bundesrat wird voraussichtlich im Juni im Rahmen der Sommersession eine Reihe von Vorschlägen vorlegen, die sich mit der Frage befassen, wie viel Kapital die UBS halten sollte, auch in ihren ausländischen Tochtergesellschaften. Die Angelegenheit wird dann vom Parlament behandelt werden, wobei ein Abschluss nicht vor 2028 zu erwarten ist.
(Bloomberg)
5 Kommentare
Die UBS hat anscheinend vergessen, dass sie vor einigen Jahren vom Steuerzahler gerettet wurde. Man hätte sie den Bach runter schicken sollen. Und heute sieht man was es daraus geworden ist. Nichts als arrogant, hochnässig, überheblich. Die UBS ist keine Schweizer Bank. Hat nichts mit der Schweiz zu tun. Das Volk hat die Schnauze gründlich voll von solchen Banker. Die nur an sich denken.
Es ist klar, dass Frau Keller - Sutter mit Schuld trägt, Wirtschaft/ Börsen Crash. Schon mit der AHV Verrechnung. Solche Leute haben wir in Bern!! Schlimm...
Gut so, Frau Keller. Die UBS musste schon einmal gerettet werden, danach die Credit Suisse. Bonusgetriebene Grossbanken sind auch heute noch kein bisschen besser geworden. Sobald irgendwo (zum Beispiel jetzt im Zollkrieg) etwas zusammenbricht, wird eine Bank nach der anderen ins Straucheln geraten.
Kaputt machen bevor etwas kaputt ist ist auch keine Strategie. Es spielt auch etwas Psychologie mit, man könnte statt UBS auch Ermotti schreiben, der geschmähte „ Retter in der Not“ ! Es besteht eine Diskrepanz zwischen damals und heute und es wird wenig erklärt, auch sind sich die Experten nicht einig.
Von J.H.
Und wer rettet immer wieder die Plapperis in Bern?
Frau Keller Suter täte gut daran sich zu überlegen woher sie ihre Almosen erhält!!