Die Valoren des Schweizer Personaldienstleisters Adecco steigen am Freitag um 1,7 Prozent auf 34,86 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) um 0,64 Prozent anzieht. Seit Jahresbeginn hat der Titel 14 Prozent an Wert verloren, auf Jahresfrist resultiert ein kleines Plus von vier Prozent. 

Barclays nimmt die Bewertung für Adecco mit «Overweight» und einem Kursziel von 47 Franken wieder auf. Nach der Analyse der Daten der letzten 20 Jahre glaubt der Barclays-Experte, dass heute einer der besten Kaufzeitpunkte sein könnte. Der Aktienkurs könnte demnach den Tiefpunkt erreicht haben.

Schon länger mit «Übergewichten» hat Gian Marco Werro, Analyst bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB), den Titel auf dem Zettel. In einer Research Note vom Donnerstag passt er das Kursziel auf 44 von 46 Franken an. Das ergibt immer noch ein Aufwärtspotenzial von 25 Prozent.

Für das Ergebnis zum ersten Quartal, welches am 7. Mai 2024 veröffentlicht wird, ist noch keine Verbesserung zu erwarten, erklärte Werro. Die wohl rückläufigen Umsätze im ersten Quartal seien vom Markt aber schon eingepreist, selbst wenn die operative Marge kurzfristig enttäuschend tief ausfallen könnte.

Die Marge beim adjustierte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA-Marge) erwartet er im ersten Quartal bei 2,7 Prozent, bevor sich im weiteren Jahresverlauf Umsatzwachstum und Kostenkürzungen wieder stärker materialisieren sollten.

Die Aktien von Personaldienstleistern reagieren gemäss dem ZKB-Analysten sehr frühzyklisch mit Tiefstständen oft nach zwei bis drei Quartalen und negativem Wachstum, wobei die Branche bereits seit dem zweiten Quartal 2023 einen Rückgang verzeichnet. Deshalb werde der "bullische Case" bestätigt, der sich auf Marktanteilsgewinnen und operativen Verbesserungen von Adecco, sowie auf einer frühzyklischen Erholung der Personalvermittler-Branche abstützte.

Adecco ist zwar etwas teurer bewertet als die Konkurrenten Randstad und Manpower, weist aber eine hohe Dividendenrendite von 7,2 Prozent aus.

Thomas Daniel Marti
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