«Greenwashing untergräbt das Vertrauen der Anlegerinnen und Anleger», sagte der Finma-Chef am Freitag am Asset Management Day in Bern. Die Finma achte deshalb darauf, ob bei als «nachhaltig» angepriesenen Fonds die versprochenen Nachhaltigkeitsmerkmale «klar und nachvollziehbar» erklärt seien. «Denn leider hält nicht jedes Nachhaltigkeitsversprechen, was es verspricht.»
Die Finma habe im vergangenen Jahr ein erhöhtes Risiko für Greenwashing festgestellt. Die Behörde habe aber wegen «lückenhaften gesetzlichen Grundlagen» nur eine beschränkte Handhabe. Dies dürfte laut Walter mittelfristig auch so bleiben, nachdem der Bundesrat auf zusätzliche regulatorische Schritte zur Greenwashing-Bekämpfung verzichtet habe.
Seiner Meinung nach stellen die Selbstregulierungen der Branchenverbände zwar einen Fortschritt dar. «Aber es ist noch nicht genug», so Walter. Es brauche «aufsichtsrechtliche Mindestanforderungen», etwa einheitliche Definitionen oder Regeln zur Produkttransparenz.
Defizite bei Cyberangriffen
Verbesserungspotenzial sieht der Finma-Chef auch im Bereich Cybergefahren. Viele Institute würden Angriffe zwar rasch erkennen, es fehle jedoch häufig an klaren Reaktionsplänen und Zuständigkeiten. «Dies ist ein gefährliches Defizit, das im Ernstfall zu erheblichen Schäden führen kann.»
Sorgen macht der Finma in diesem Zusammenhang der Trend zu Outsourcing. Die Auslagerung wesentlicher Funktionen sei ein zentrales operationelles Risiko. Die Finma führe daher auch Vor-Ort-Kontrollen durch, bei den beaufsichtigten Instituten, aber auch bei deren Dienstleistern, sagte Walter.
(AWP)