Stefan Walter sei ein sehr erfahrender Praktiker, der die Bankenaufsicht von der Pike auf in unterschiedlichen Zusammenhängen kennengelernt habe, sagte Amstad in einem Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» vom Freitag. «Wir sind sehr glücklich mit dieser Wahl.» In seiner bisherigen Rolle als Generaldirektor der Europäischen Zentralbank habe er die Aufsicht über die Grossbanken in der Eurozone aufgebaut. Er könne Quervergleiche zwischen den Instituten ziehen. «Damit bringt er die idealen Erfahrungen mit.»

Walter übernimmt am 1. April die Leitung der in Zusammenhang mit dem Untergang der Grossbank Credit Suisse in die Kritik geratenen Finma. Zur Kritik, dass Walter nie für eine Bank gearbeitet habe, sagte Amstad: «Stefan Walter soll die Aufsicht führen, keine Bank. Das ist das Handwerk, das er beherrschen muss.» Wer sich jahrzehntelang mit den Risiken, Geschäftsprozessen und Organisationsstrukturen grosser Finanzhäuser auseinandergesetzt habe, dem mache so schnell niemand etwas vor. Sie selbst werde sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen, wenn Walter sein Amt antrete, sagte Amstad. «Stefan Walter wird zum Gesicht der Finma. Als Verwaltungsrat sind wir sehr froh, dass wir wieder normaleren Zeiten entgegensehen und wieder eine Rolle im Hintergrund einnehmen können.»

(Reuters)