"Im ersten Schritt ging es darum, eine Lösung zum Schutz der Einlegerinnen und Einleger und dem Ansehen des Schweizer Finanzplatzes zu schaffen", sagte ein Finma-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP am Montag. "Im zweiten Schritt werden wir weitere Fragen, auch solche, klären." Der Sprecher bestätigte damit einen Bericht von Radio SRF.
Mit dem Statement reagierte die Behörde nach eigene Angaben auf Aussagen von Bundesrätin Karin Keller Sutter, welche sagte, es gebe Massnahmen gegenüber dem CS-Management: "Das Bankengesetz sieht beispielsweise vor, dass bei einer Unterstützung durch den Staat ein Dividendenverbot oder Massnahmen betreffend Löhne durch die Finma verfügt werden können." Das sei Sache der Aufsichtsbehörde, "davon ist aber schon auszugehen".
Der Bundesrat hatte am Sonntagabend bereits mitgeteilt, der Credit Suisse sei während der Dauer der beanspruchten staatlichen Unterstützung die Auszahlung von Dividenden nicht erlaubt. Zudem gehe man die Boni der Banken an: Gemäss Artikel 10a des Bankengesetzes könne die Auszahlung variabler Vergütungen ganz oder teilweise verboten werden.
Die Credit Suisse hat ihren Mitarbeitern laut einem Medienbericht derweil zugesichert, dass versprochene Boni und Lohnerhöhungen weiterhin gezahlt würden. Es werde keine Änderungen an den Gehaltsregelungen geben, und die Boni sollen wie geplant am 24. März ausgezahlt werden, heisst es laut "Bloomberg" in einem internen Schreiben an die Belegschaft.
In vielen Ländern seien die Boni bereits ausbezahlt worden, für die übrigen Länder erwarte die Bank keine Änderungen. Eine Banksprecherin bestätigte den Inhalt der Mitteilung gegenüber der Nachrichtenagentur.
Es werde zudem daran gearbeitet zu ermitteln, welche Stellen im Zuge der Übernahme wegfallen. Die Bank sei bestrebt, weiterhin marktübliche Abfindungen zu zahlen.
(AWP)
2 Kommentare
Warum sollte es da Auflagen benötigen?... Im Zuge der "Principal-Agent-Theorie" sollten diese Vergütungen/Boni ja sowieso mit langfristig (für den Verkauf) gesperrten Aktienvergütungen/Obligationen stattfinden... Insofern sollten auch Thiam und wie sie alle hiessen ziemlich leer ausgehen nach diesem Totalausfall... Ansonsten müssten sich die Aktionäre selbst den Vorwurf gefallen lassen, einem Vergütungsmodell zugestimmt zu haben, welches nicht im langfristigen Interesse des Aktionariats ist... Und dann braucht es definitiv keine Auflagen oder gar einen Rettungsschirm des Staates, welcher dieses kurzfristige, angelsächsisch angehauchte Profit-/Gewinnresiko noch absichert und den Aktienkurs damit künstlich stützt...
Liebe Leute von der FINMA. Holt lieber die alten Verantwortlichen und zieht sie vor Gericht. Bonus zurückgeben. Basta.