Die Schadsoftware mit dem Codenamen «Kapeka» könne mit der russischen Bedrohungsgruppe «Sandworm» in Verbindung gebracht werden, die von der Hauptdirektion des Generalstabs der Streitkräfte der Russischen Föderation (GRU) betrieben werde, erklärte das finnische Sicherheitsunternehmen WithSecure. «Sandworm» sei vor allem für seine zerstörerischen Angriffe gegen die Ukraine berüchtigt.

Die Erkenntnisse von WithSecure wurden von Microsoft bestätigt. Beim US-Softwarekonzern wird die Schadsoftware unter dem Namen «KnuckleTouch» geführt. Der zuständige Sicherheitsexperte bei WithSecure wertete die Entdeckung als «grossen Schlag gegen Russland, das diese der Hintertür in der Ukraine und in Osteuropa eingesetzt hat.»

Und weiter sagte er: «Mit der Aufdeckung fehlt dem russischen Geheimdienst nun eine wichtige Hintertür, denn die jetzt eingerichteten Schlupflöcher werden nun in kurzer Zeit gefunden und geschlossen.» Russland verliere damit an Schlagkraft im Cyberkrieg, der den konventionellen Russland-Ukraine-Krieg begleite.

Nach weiteren Angaben von WithSecure tarnt sich die Schadsoftware als Erweiterung («Add-in») für die Microsoft-Textverarbeitung Word. Die Hintertür werde nicht massenhaft verbreitet, sondern sehr zielgerichtet. «Bei der Kapeka-Backdoor (...) handelt es sich vermutlich um ein massgeschneidertes Tool, das bei Angriffen mit begrenztem Umfang eingesetzt wird», sagte Mohammad Kazem Hassan Nejad, Sicherheitsforscher bei WithSecure Intelligence. Das Angriffswerkzeug sei seit Mitte 2022 in Osteuropa verwendet worden.

(AWP)