Florida wappnet sich für Hurrikan «Idalia». Der Wirbelsturm habe sich inzwischen zu einem «extrem gefährlichen» Hurrikan der zweithöchsten Kategorie verstärkt, teilte das Nationale US-Hurrikanzentrum (NHC) am Mittwoch mit. In den verbliebenen wenigen Stunden bevor er auf Land treffe, könne der Hurrikan weiter an Stärke zunehmen. In mindestens 28 der 67 Landkreise von Florida wurden Evakuierungen angeordnet. Der Leiter des Katastrophenschutzes in dem US-Bundesstaat, Kevin Guthrie, hatte die Bevölkerung zuvor eindringlich dazu aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. «Sie müssen alles stehen und liegen lassen», appellierte er bei einer nächtlichen Pressekonferenz. «Gehen Sie in Ihr Zimmer, packen Sie Ihre Sachen und bringen Sie sich in Sicherheit.» Floridas Gouverneur Ron DeSantis, der sich auch um die US-Präsidentschaftkandidatur bei den Republikanern bewirbt, hatte die Mobilisierung von rund 5500 Soldaten der Nationalgarde angeordnet.

«Idalia» erreichte mit Windgeschwindigkeiten von 215 Kilometern pro Stunde die zweithöchste Kategorie vier auf der fünfstufigen Hurrikan-Skala und befand sich rund 95 Kilometer westlich von Cedar Key. Am Mittwochmorgen (Ortszeit) dürfte das Sturmzentrum in der «Big Bend»-Region von Florida die Küste erreichen, dort, wo das Festland - der «Panhandle» - in die Halbinsel übergeht. Im Vergleich zu den südlich gelegenen Metropolregionen Tampa und St. Petersburg ist die «Big Bend»-Region dünn besiedelt. Sie ist von einer sumpfigen Küste geprägt, die von Süsswasserquellen und Flüssen durchzogen ist. Auf einer vorgelagerten Inselgruppe, den Cedar Keys, befindet sich das Fischerdorf Cedar Key, das 1896 durch die Sturmflut eines Hurrikans zerstört wurde.

Fast alle 21 Millionen Bewohner Floridas wie auch viele Bürger in den benachbarten Bundesstaaten Georgia and South Carolina waren von Hurrikan- und anderen Unwetterwarnungen betroffen. Floridas Gouverneur Ron DeSantis, der sich auch um die US-Präsidentschaft bewirbt, hat in Dutzenden Bezirken den Notstand ausgerufen. Das NHC warnte vor katastrophalen Sturmfluten und zerstörerischen Winden. In einigen Gebieten könnte die Flutwelle bis zu 4,9 Meter hoch werden. «Die Todesursache Nummer eins bei all diesen Stürmen ist das Wasser», sagte die Chefin der US-Katastrophenschutzbehörde Fema, Deanne Criswell, dem Sender CNN.

«Idalia» wird der vierte schwere Hurrikan, der Florida binnen sieben Jahren heimsucht nach «Irma» 2017, «Michael» 2018 und «Ian», der im vergangenen September die höchste Kategorie fünf erreichte. Wegen der hohen Schäden haben die Versicherer die Prämien in die Höhe geschraubt oder dem Staat gar den Rücken gekehrt.

(Reuters)