Der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire kündigte am Sonntag an, er werde die EU-Kommission auffordern, Germanium und Gallium in den Katalog der Rohstoffe aufzunehmen, bei denen die EU Selbstversorger sein sollte. "Ziehen wir es vor, diese Produkte aus China zu importieren, wo sie unter schlechten ökologischen Bedingungen hergestellt werden, oder im eigenen Land mit besseren ökologischen Standards?", sagte Le Maire dem Fernsehsender LCI. Er fügte hinzu, dass er die zweite Option bevorzuge.
Westliche Autohersteller und Maschinenbauer bereiten sich mittlerweile auf chinesische Exportbeschränkungen für Rohstoffe vor, die für die Elektromobilität und Digitalisierung wichtig sind. Volkswagen hob jüngst die Bedeutung kritischer Rohstoffe für die Automobilproduktion hervor, für die die chinesische Regierung ab August Exportkontrollen einführen will. So seien Gallium und Germanium wichtige Ressourcen etwa für Leuchtdioden oder Hochfrequenzanwendungen und spielten eine Rolle bei künftigen autonomen Fahrfunktionen. Vor kurzem hatten die Demokratische Republik Kongo und Russland angekündigt, ihre Germanium-Produktion zu erhöhen, sollten China-Exporte ausfallen und der Bedarf am Markt steigen.
Die Auswirkungen der von China angekündigten Rohstoffkontrollen sind schwer einzuschätzen. Weltweit suchen Unternehmen wegen der sich hochschaukelnden Konfrontation zwischen der Volksrepublik und den USA nach alternativen Bezugsquellen für wichtige Materialien, um ihre Abhängigkeit zu verringern.
(Reuters)