Der Konzern prüfe Investitionen in Speicherkapazitäten für Kühlwasser, das während einer Hitzewelle wegen zu hoher Temperaturen nicht in die Flüsse zurückgeleitet werden könne, sagte EDF-Umweltdirektorin Cécile Laugier der Zeitung "Les Echos". Im vergangenen Hitze-Sommer waren für einige Atomkraftwerke vorübergehende Ausnahmeregelungen nötig, um beim Rückleiten von Kühlwasser eine etwas höhere Wassertemperatur praktizieren zu können. Damals hatte es Sorgen um die Versorgungssicherheit gegeben.

"Heute sind unsere Speicherkapazitäten mehr als ausreichend, aber wenn wir in die Zukunft blicken, müssen wir unsere Margen erhöhen", sagte die EDF-Expertin. In der Tat könnte EDF künftig gezwungen sein, seine Reaktoren zurückzuschalten, um die Erwärmung der Flüsse bei Hitzewellen zu begrenzen. Seit Anfang der 2000er Jahre beliefen sich die Verluste aus diesen Umweltgründen auf 0,3 Prozent der Stromerzeugung des Konzerns. Nach den Prognosen von EDF steigen diese Verluste bis 2050 auf 1,5 Prozent an.

Parallel dazu dringt EDF auf eine Neubewertung der Umweltstandards, die die Einleitung in Flüsse begrenzen. "Die Umweltkonzepte basieren auf Studien aus den siebziger Jahren, aber der Klimawandel verändert die Umwelt bereits", sagte EDF-Umweltdirektorin Laugier. Als Beispiel nannte sie die Temperatur des Flusses Garonne, die im Sommer oberhalb des EDF-Kraftwerks Golfech manchmal um die 28 Grad liege. Dies entspreche dem Höchstwert, der für Wassereinleitungen des Konzerns festgelegt wurde. "Die Vorschriften müssen sich auf die Höhe der Erwärmung und nicht auf eine absolute Temperatur beziehen." Gespräche dazu würden mit der Behörde für nukleare Sicherheit geführt.

Zugleich will der Stromkonzern sparsamer mit Kühlwasser umgehen, sagte die Managerin der Zeitung. Getestet werden solle ein Verfahren, mit dem der an den Kühltürmen entstehende Wasserdampf aufgefangen wird und erneut als Kühlwasser verwendet werden kann.

(AWP)