Die Bilanzrückführung werde im Juni erneut untersucht, und dann könne eine Ausweitung ab Juli erfolgen, sagte Villeroy, der auch EZB-Ratsmitglied ist, am Freitag dem Fernsehsender "BFM Business".

Am Donnerstag hatte die EZB beschlossen, ab März 2023 ihre Anleihebestände schrittweise zurückzufahren. Gelder aus auslaufenden Wertpapieren ihres billionenschweren allgemeinen Kaufprogramms APP werden ab dann nicht mehr in vollem Umfang in den Kauf neuer Anleihen gesteckt. Laut dem jüngsten Beschluss sollen die Bestände monatlich im Durchschnitt um 15 Milliarden Euro verringert werden.

Villeroy machte in dem Interview aber auch deutlich, dass die zuletzt beschlossene Rückführung der Bilanzsumme um 15 Milliarden Euro pro Monat ab März bereits "signifikant" sei. Der Notenbanker sagte zudem, dass die EZB die Leitzinsen so lange und so hoch wie notwendig anheben werde. Er stellte klar, dass er sich bei der Zinsentscheidung am Donnerstag für eine Anhebung um 0,50 Prozentpunkte ausgesprochen hatte.

Die EZB hatte beim Kampf gegen die hohe Inflation das Tempo der Zinserhöhungen zuletzt gedrosselt. Am Donnerstag wurden die Leitzinsen um 0,50 Prozentpunkte angehoben, nachdem die Notenbank zuvor stärkere Zinsschritte um 0,75 Punkte beschlossen hatte.

(AWP)