Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte um 0,9 Prozent zu, wie das Statistikamt Insee am Dienstag in Paris mitteilte. 2022 hatte es allerdings noch ein Plus von 2,5 Prozent gegeben, 2021 sogar von 6,5 Prozent. Zum Vergleich: Die deutsche Wirtschaft schrumpfte einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes zufolge im vergangenen Jahr um 0,3 Prozent, nachdem es 2022 noch zu plus 1,8 Prozent und 2021 zu plus 3,2 Prozent gereicht hatte.
Zu verdanken hat die nach Deutschland zweitgrösste Volkswirtschaft der Euro-Zone die vergleichsweise robuste Entwicklung im vergangenen Jahr vor allem einem Frühjahrsaufschwung. Im Rest des Jahres blieb die Aktivität weitgehend stabil. So auch im vierten Quartal: Von Oktober bis Dezember stagnierte das BIP, weil die Unternehmen weniger investierten und die Verbraucher etwas weniger konsumierten als im Vorquartal. Dagegen stützte der Aussenhandel die Konjunktur.
Auch in diesem Jahr dürfte die französische Wirtschaft die Nase im Vergleich zu Nachbar Deutschland vorn haben. Die Notenbank rechnet mit einem Wachstum von 1,3 Prozent. Dagegen hat das Ifo-Institut seine Prognose für Deutschland gerade erst von 0,9 auf 0,7 Prozent gesenkt und dies mit dem Sparkurs der Bundesregierung begründet, der Belastungen für Verbraucher und Unternehmen mit sich bringe. Einige Ökonomen rechnen sogar mit einem erneuten Minus-Jahr für die deutsche Konjunktur.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat eine Reihe von Reformen durchgeboxt, darunter eine umstrittene Anhebung des Rentenalters auf 64 Jahre. Dabei soll es nicht bleiben. Er werde seine Regierung auffordern, weitere Reformen einzuleiten, um die Wirtschaft anzukurbeln, sagte er kürzlich. Frankreich müsse ermutigt werden, mehr zu produzieren und innovativer zu sein.
(Reuters)