Sie werde für ihren «unermüdlichen Einsatz für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes und für ihren Kampf um einen gerechten und friedlichen Übergang von der Diktatur zur Demokratie» ausgezeichnet, teilte das norwegische Nobelkomitee in Oslo in seiner Begründung am Freitag mit. Düpiert werden dürfte mit der Entscheidung US-Präsident Donald Trump, der sich mehrfach selbst für den Preis ins Spiel gebracht hat.

Die 58-jährige Machado ist eine langjährige und entschiedene Kritikerin der sozialistischen Regierung in Venezuela. Der umstrittene Präsident Nicolas Maduro hatte sie für 15 Jahre von allen öffentlichen Ämtern ausgeschlossen und damit ihre Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl im Juli verhindert. Trotz des Verbots hatte Machado die Vorwahlen der Opposition mit überwältigender Mehrheit gewonnen. Daraufhin stellte sie sich hinter den Ersatzkandidaten Edmundo Gonzalez Urrutia, der die Wahl schliesslich gewann, was Maduro aber nicht akzeptierte.

«Wenn autoritäre Politiker die Macht ergreifen, ist es von entscheidender Bedeutung, mutige Verteidiger der Freiheit zu würdigen, die aufstehen und Widerstand leisten», hiess es in der Begründung des Komitees weiter. Die Entscheidung fällt in ein Jahr, in dem US-Präsident Trump wiederholt öffentlich erklärt hatte, er verdiene den Friedensnobelpreis - vor allem auch nach der von ihm vermittelten Vereinbarung Israels und der radikal-islamischen Hamas zur Beendigung des Gaza-Kriegs. Experten hatten widerholt erklärt, Trump werde den Preis nicht gewinnen, da er die vom Nobelkomitee hochgehaltene internationale Weltordnung torpediere.

Der mit elf Millionen schwedischen Kronen (knapp eine Million Euro) dotierte Friedensnobelpreis soll am 10. Dezember in Oslo überreicht werden. Das Datum ist der Todestag des schwedischen Industriellen Alfred Nobel, der die Auszeichnungen 1895 in seinem Testament gestiftet hatte.

Im vergangenen Jahr ging die renommierte Auszeichnung an die Organisation Nihon Hidankyo, die Japanische Konföderation der Atombomben- und Wasserstoffbombenopfer. Frühere Preisträger waren der US-Bürgerrechtler Martin Luther King, der frühere Bundeskanzler Willy Brandt und, als erste Frau, die österreichische Pazifistin Bertha von Suttner. 

(Reuters)