Die drei letzten deutschen Kernkraftwerke werden bis Mitte April abgeschaltet und die Pipeline-Gasimporte aus Russland sind zum Erliegen gekommen. Angesichts dessen werde in diesem Jahrzehnt ein weiterer Anstieg der Flüssiggasimporte erforderlich sein, heisst es in dem Bericht, der alle zwei Jahre veröffentlicht wird und an dem vier auf den Energiebereich spezialisierte Forschungsinstitute mitgearbeitet haben.
Um Gas einzusparen und so eine Verschärfung der Energiekrise abzuwenden, erlaubte Berlin im vergangenen Jahr die Rückkehr alter Kohlekraftwerke ans Netz. Dennoch stieg die Stromproduktion der Gaskraftwerke um 1,7 Prozent, auch weil die Elektrizitätsnachfrage aus Frankreich einen Rekordwert erreichte.
Die Analyse für den Zeitraum 2025-31 sieht zwar einen Rückgang des Gesamtgasverbrauchs vor, da die Haushalte zunehmend auf Wärmepumpen umsteigen sollen. Mehr Gas wird allerdings für die Stromerzeugung nötig sein, auch um die Nachfrage der wachsenden Flotte von Elektroautos zu decken.
Unter der Voraussetzung, dass die Gaspreise nicht wieder in die Höhe schnellen, könnten dem Bericht zufolge neue Gaskraftwerke mit einer Bruttoleistung von 17 bis 21 Gigawatt gebaut werden. Sie dürften nötig sein, um Spitzenlasten flexibel abzudecken.
Ein vollständiger Ausstieg aus der Kohle könnte dem Bericht zufolge schon 2030 möglich sein, wenn die Befüllung der Gasspeicher reguliert wird und der Gasverbrauch weiter sinkt. Die offizielle Frist für den Ausstieg ist 2038, wobei die Grünen weiterhin 2030 anstreben.
(Bloomberg)