Diese Prognose gibt die Initiative Energien Speichern, ein Zusammenschluss von Betreibern deutscher Gas- und Wasserstoffspeicher.

Wenn es in den nächsten Monaten nicht zu "extrem niedrigen Temperaturen" komme, sei eine Verknappung "sehr unwahrscheinlich", hiess es am Freitag in einem Ines-Bericht. Die Gasspeicher sollten laut den Branchenexperten vor dem nächsten Winter wieder gefüllt werden können, selbst wenn sie in der kommenden Saison weitgehend entleert werden.

Die Studie untersucht drei Szenarien mit normalem, warmem und kaltem Wetter. Das Ergebnis: Europas grösste Volkswirtschaft könnte in der Lage sein, ein Szenario zu vermeiden, in dem Gas rationieren werden muss, das für die Industrie, die Stromerzeugung und die Beheizung von Wohnungen benötigt wird.

"Die Befüllung der Gasspeicher hat dazu geführt, dass wir aller Voraussicht nach gut durch den kommenden Winter kommen werden", erklärte Ines-Chef Sebastian Bleschke.

Deutschland hat Milliarden von Euro ausgegeben, um die Energiekrise zu bewältigen. Angesichts Moskaus Krieg in der Ukraine soll Flüssigerdgas die russischen Gasströme ersetzen. Um den Gaseinsatz zur Stromerzeugung zu verringern und größere Volumina in die Speicher zu leiten, hat die Bundesregierung die Laufzeiten von Kohle- und Kernkraftwerken verlängert. Die Speicher sind inzwischen zu praktisch 100 Prozent gefüllt.

Unterstützend wirkte das Wetter. Die milden Temperaturen haben den Beginn der Heizperiode in Europa verzögert. Für das kommende Wochenende wird jedoch ein Kälteeinbruch in Berlin erwartet, bei dem die Temperaturen unter null Grad Celsius fallen dürften. Damit steht der erste echte Test für die Heiznachfrage an.

Zur Erhöhung der Flüssiggas-Importe aus den USA und Katar will Deutschland im nächsten Jahr mehrere LNG-Terminals heranziehen. Sie werden laut der Ines-Studie entscheidend für die Neubefüllung der Gasspeicher sein.

(Bloomberg)