Die Gaspreise steigen nach einem Abfall der russischen Gaslieferungen über die Ukraine-Pipeline, der mit einer Kältewelle über dem Kontinent zusammenfällt und die Heiznachfrage für den Brennstoff ankurbelt.
Die europäischen Benchmark-Futures kletterten den dritten Tag in Folge und legen am Donnerstag um bis zu 6,3 Prozent zu. Allerdings liegen sie immer noch mehr als 40 Prozent unter dem Niveau von vor einem Monat.
Der russische Gaskonzern Gazprom hat am Donnerstag die Lieferungen nach Europa über die Ukraine um 23 Prozent gekürzt und damit Drosselungen von Anfang des Monats weiter verstärkt. Zu Beginn des Jahres war die Nachfrage gedämpft, aber die kältere Witterung führt derzeit zu steigender Nachfrage und damit zu größeren Entnahmen aus den Gasspeichern.
Die russischen Lieferungen sind bereits auf einen Bruchteil des Niveaus vor dem Krieg in der Ukraine gesunken. Russland versorgt Europa nurmehr über zwei Pipelinerouten — eine über die Ukraine und die andere über die Türkei.
Kälteeinbruch in ganz Europa
Gleichzeitig fegt eine Kältewelle über Nordwesteuropa hinweg. Für Paris werden laut Maxar bis zum Wochenende Temperaturen von etwa 5 Grad unter dem Normalwert vorhergesagt. In der kommenden Woche zieht die Kaltfront vor allem über Mittel- und Südwesteuropa.
Dennoch kommt Europa noch ohne Rationierung und Stromausfälle aus. Dank dem milden Wetter der letzten Wochen und zunehmender Flüssiggas-Importe sind die Speicher zu mehr als 80 Prozent gefüllt, in Deutschland sogar zu rund 90 Prozent.
Niederländische Front-Monats-Futures, der Richtwert in Europa, handelten in Amsterdam um 3,5 Prozent fester auf 63,89 Euro pro Megawattstunde.
(Bloomberg)